aus „Firing Line“ (1977) with William F. Buckley Jr.;
Gast: Jorge Luis Borges

Im Jahr 1977 fand ein bemerkenswertes Gespräch zwischen dem berühmten argentinischen Schriftsteller Jorge Luis Borges und dem amerikanischen Konservativen William F. Buckley Jr. statt. In diesem Gespräch, das auf YouTube zu finden ist (siehe Link unten), diskutieren die beiden über die Feinheiten der Sprache und den Einfluss, den sie auf die Welt der Literatur und die Welt ganz allgemein hat.

Borges, ein Meister der spanischen Sprache und einer der einflussreichsten Schriftsteller des 20. Jahrhunderts, äußerte sich dabei überraschend über seine Vorliebe für die englische Sprache. Er betrachtete Englisch als eine nuancierte und reichhaltige Sprache im Vergleich zu anderen Sprachen, einschließlich seiner Muttersprache Spanisch.

I find English a far finer language than Spanish. Why?

Jorge Luis Borges

Aber warum zieht Borges Englisch anderen Sprachen vor? Laut ihm hat die englische Sprache eine große Vielfalt an Wörtern und Ausdrücken. Dies rührt unter anderem daher, dass Englisch vom Ursprung her eine germanische und gleichzeitig auch lateinische Sprache ist.

Ein weiterer wichtiger Aspekt, den Borges hervorhob, ist die Rolle der Übersetzung. Er war der Ansicht, dass die Übersetzung von Werken von einer Sprache in eine andere eine bedeutende Rolle spielt, um die Schönheit und Bedeutung der Texte zu erhalten. Borges war selbst ein leidenschaftlicher Übersetzer und hat mehrere englische Werke ins Spanische übersetzt. Er betonte, wie wichtig es ist, dass Übersetzer den Geist und die Essenz des Originalwerks einfangen und bewahren, damit die Leser die wahre Schönheit und Bedeutung des Textes erfahren können.

Die Anerkennung der Bedeutung von Sprache und Übersetzung durch Borges ist eine Erinnerung daran, wie tief verwurzelt unsere Kulturen und Erfahrungen in der Sprache sind, die wir verwenden. Die Fähigkeit, Ideen und Emotionen präzise auszudrücken, ist für das Verständnis unserer eigenen Welt und der Welt anderer unerlässlich.

Das Gespräch zwischen Borges und Buckley zeigt, wie wichtig es ist, die Komplexität und Schönheit verschiedener Sprachen zu erkennen und zu schätzen. Denn nur so können wir die Brücken bauen, die uns helfen, die Welt der Literatur und Kultur zu verstehen und zu genießen.

In einer Zeit, in der kultureller Austausch und Verständigung wichtiger denn je sind, dient das Gespräch zwischen diesen beiden großen Denkern als Erinnerung an die Kraft der Sprache und die Rolle, die sie bei der Gestaltung unserer Welt spielt.

Firing Line with William F. Buckley Jr.: Borges: South America’s Titan
Quelle / Copywrite:

Episode S0267, Recorded on February 1, 1977

Guest: Jorge Luis Borges

For more information about this program, see: http://digitalcollections.hoover.org/…

For more information about the Firing Line broadcast records at the Hoover Institution Archives, see: http://www.oac.cdlib.org/findaid/ark:…

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