von SHANA LYNCH 3. März 2021

Was passierte 2020 hinsichtlich KI in den Bereichen Bildung, Personal, Politik sowie Investitionen in KI und anderen Bereichen?

Hier die wichtigsten Details aus dem neuen KI-Index von HAI (Human-Centered Artificial Intelligence).

Diese Woche hat das Stanford HAI seinen KI-Index 2021 veröffentlicht. Der Index ist ein unabhängiges Projekt, das von einem interdisziplinären Team am HAI in Zusammenarbeit mit Wissenschaft, Industrie und Regierung entwickelt wurde. Im Rahmen des Projekts wird jedes Jahr ein umfassender Blick auf die Auswirkungen und den Fortschritt von KI geworfen. Es wird analysiert und destilliert welche Muster sich, in Bezug auf die Auswirkungen von KI auf alle Lebensbereiche, von der nationalen Wirtschaft bis hin zu Jobwachstum, Vielfalt und Forschung, finden lassen.

Lesen Sie den Bericht (Englisch), um zu erfahren, was in der Branche im vergangenen Jahr passiert ist, oder blättern Sie hier durch einige der Highlights.

Die Nachfrage nach Arbeitskräften im Bereich KI in den sechs Ländern, die von Daten der Burning Glass abgedeckt werden, ist in den letzten sieben Jahren deutlich gestiegen.

Unsere Anmerkung:
Leider findet sich Deutschland gar nicht auf der Länderliste. Es werden, mit Ausnahme von Singapur, nur englischsprachige Länder untersucht. Und im Bereich Forschung und Entwicklung kann man Singapur schon fast zu den englischsprachigen Ländern zählen. Das sogenannte „Singlish“ Singapur Englisch – https://de.qaz.wiki/wiki/Singapore_English“ ist die erste Sprache der Bevölkerung in Singapur.

Die USA sind das einzige Land unter den sechs Ländern, das von 2019 bis 2020 einen Rückgang des Anteils an KI-Stellenausschreibungen verzeichnete. Dies könnte auf die Coronavirus-Pandemie oder den reifenden KI-Arbeitsmarkt zurückzuführen sein.

Die weltweiten Gesamtinvestitionen in KI, einschließlich privater Investitionen, Emissionen, M&A und Minderheitsbeteiligungen, stiegen im Jahr 2020 um 40 % auf insgesamt 67,9 Mrd. $. M&A machten den Großteil der Gesamtinvestitionen aus.

Wohin fließt die KI-Finanzierung? Medikamente, Krebs-, Molekular- und Wirkstoffforschung führen die Liste an, mit mehr als 13,8 Mrd. $ an privaten KI-Investitionen – 4,5 Mal mehr als 2019.

Unsere Anmerkung:
Aus unserer Sicht, der Sicht eines Dienstleisters im Bereich Sprache und Übersetzung, sind allerdings die Bereiche viel spannender, in denen es um Sprache geht. Auch wenn die Budgets, im Vergleich z.B. zur Medizin, mit denen in diesem Segment der KI gearbeitet wird, recht klein sind, so ist doch das Wachstum entweder genauso stark (Spracheerkennung, maschinelle Übersetzung) oder sogar größer. Der Bereich Bildung, der unter anderem die KI-Forschung an der englischen Sprache beinhaltet, verzeichnet von 2019 auf 2020 fast eine Versiebenfachung!

Die Anzahl der bei Konferenzen zum Thema KI eingereichten Beiträge mit ethikbezogenen Stichwörtern im Titel ist seit 2015 deutlich gestiegen, obwohl die durchschnittliche Anzahl weiterhin niedrig ist.

Trotz zunehmender Aufrufe, sich um ethische Belange im Zusammenhang mit dem Einsatz von KI zu kümmern, legen Unternehmen laut einer McKinsey-Umfrage ein bislang eher wenig ausgeprägtes Augenmerk auf Punkte wie Gerechtigkeit und Fairness im Zusammenhang mit KI.

In den letzten 10 Jahren ist der Anteil der KI-bezogenen Promotionen an der Gesamtzahl aller in den USA verliehenen Doktorate im Fachbereich Informatik von 14,2 % auf rund 23 % im Jahr 2019 gestiegen, so die CRA-Umfrage. Gleichzeitig haben andere, früher beliebte Doktorate der Informatik an Popularität verloren, darunter Netzwerktechnik, Softwaretechnik sowie Programmiersprachen und Compiler.

In den letzten 10 Jahren ist die Zahl der neuen KI-Doktoranden in Nordamerika, die sich für eine Stelle in der Industrie entschieden haben, weiter gestiegen, ihr Anteil nahm um 48 % zu. Im Gegensatz dazu sank der Anteil der neuen KI-Doktoranden, die in den akademischen Bereich wechseln, um 44 %.

Über 50 % der neuen Doktortitel im Bereich Informatik im Jahr 2019 wurden an Personen weißer Abstammung verliehen. Weibliche Absolventen von Promotionsprogrammen in KI und Informatik machten in den letzten 10 Jahren im Durchschnitt weniger als 18 % aller Promovierten aus.

Seit Kanada 2017 die weltweit erste nationale KI-Strategie veröffentlicht hat, haben mehr als 30 andere Länder und Regionen bis Dezember 2020 ähnliche Dokumente veröffentlicht.

Unsere Anmerkung:

Darunter auch Deutschland. Siehe KI-Strategie Bundesregierung Im Dezember 2020 wurde die Fortschreibung der KI-Strategie beschlossen.

Die zivilen US-Bundesbehörden, die nicht zum Verteidigungsministerium oder zum Geheimdienstsektor gehören, haben für das Jahr 2020 973,5 Millionen Dollar für KI-Forschung und -Entwicklung veranschlagt. Diese Zahl steigt auf 1,1 Milliarden Dollar an, wenn die Mittel des Kongresses und Transferleistungen berücksichtigt werden. Für das GJ 2021 haben die zivilen Bundesbehörden 1,5 Mrd. $ veranschlagt, fast 55% mehr als für 2020.

Quelle:

Es handelt sich bei diesem Artikel im eine kommentierte Übersetzung des Artikels „State of AI in 10 Charts“ (Englisch) der Stanford University.

3. März 2021